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Im Jahre 2015 war der 125. Geburtstag von Recha Freier das Projektthema der Ländlichen Akademie Krummhörn-Hinte. Recha Freier hat vielen jüdischen Kindern mit einer Flucht nach Palästina das Leben gerettet. Sie wurde in der Stadt Norden, direkt angrenzend an die Krummhörn, geboren, die deshalb niedersächsischer Frauenort (frauenORTE Niedersachsen) geworden ist. Ein Jahr lang habe ich mich mit meiner Gruppe bei der LAK mit diesem Thema beschäftigt. Entstanden sind bei mir zwei Bildgruppen, die beide zur Serie EXODUS gehören und von der damals aktuellen politischen Situation geprägt sind.

 

Die letzten drei Monate des Jahres 2015 habe ich in Berlin verbracht. Dort beoachtete ich die präkären Zustände am Landesamt für Gesundheit und Soziales, wo die lange Schlange von Flüchtenden aus dem nahen Osten nicht abriss. Die Beamten des LaGeSo waren mit der Situation völlig überfordert, viele Berliner halfen ehrenamtlich. Täglich waren die Nachrichten bestimmt vom Krieg in Syrien und den Flüchtlingsströmen in Europa. Wieder mussten Menschen sich in Sicherheit bringen.

So entstannt eine Serie von Decollagen mit Dachlack, Asche und Pigmenten, die ich anhand von Nachrichtenfotos dieser Zeit erarbeitet habe. Eine Ausnahme gibt es, das ist die Flucht der Menschen aus Ostpreußen übers gefrorene Haff. Auch ein Teil meiner Familie stammt aus Ostpreußen und einige schlossen sich dem Flüchtlingstreck damals an. So entstehen parallele Erzählstränge, auch in der zweiten Bildgruppe, den Flüchtlingsschiffen.

Das Flüchtlingsschiff Exodus ist in die ostfriesische Geschichte eingegangen. Im Jahre 2016 wurde eine Gedenktafel in Emden installiert, die an die tragische Geschichte erinnert. Juden, die die Schoa überlebt hatten, versuchten nach dem Kriegsende in Deutschland mit der Exodus nach Palästina auszuwandern. Dort wurde die Anlandung vom britischen Protektorat in Palästina verhindert. Auch in den anderen Ländern des Mittelmeeres erhielten sie keine Erlaubnis an Land zu gehen. Sie mussten zurück nach Deutschland. In Emden und Hamburg wurden sie aufgenommen.

Die Cap Anamur hat ebenfalls Menschen geholfen zu fliehen, diesmal vor dem Krieg in Vietnam. Auch hier haben viele Vietnamesen Sicherheit in Emden und Hamburg gefunden. Noch heute leben viele Nachkommen in Emden.

Die Sea-Watch war eines der ersten Schiffe, die fliehende Menschen aktuell aus dem Mittelmeer gerettet haben, die vor Krieg in Syrien und anderen Ländern des nahen Osten und Afrikas flüchten.  (Zur Vollansicht klicken Sie bitte auf die Fotos!)

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