top of page

Gina Sossna-Wunder - die Malerin

 

Es ist die feine Poesie eines Landschaftseindrucks - dem flüchtigen Betrachter oft verborgen - die sich in Gina Sossna-Wunders Bildern auffinden lässt. Sie vertieft sich in eine Landschaft, speichert die Eindrücke, verarbeitet sie in ihrem Inneren und bringt sie zurück in ihre Bilder. Und dafür stehen ihr so viele darstellerische und technische Möglichkeiten im wahrsten Sinn des Wortes zu Gebote, dass sie die Betrachter mitnehmen kann, einladen kann, ihren eigenen gedanklichen Weg mitzugehen, nachzuvollziehen.

 

Das geht nicht einfach so, nein, die Bilder von Gina Sosssna-Wunder wollen entdeckt, für das Auge entfaltet werden. So wie sie entstehen - Schicht für Schicht - so wollen sie auch gesehen und gelesen werden. Das kann außerordentlich spannend sein, wenn ein Bild sich je nach der Intensität des Lichtes und des Neigungswinkels, mit dem es die Bildfläche erreicht, immer wieder verändert, Details aufleuchten lässt, die man erst gar nicht zu erkennen vermochte, immer wieder andere Stimmungen wiedergibt, eher melancholisch, dann wieder fröhlich und heiter.

 

Diese Heiterkeit strahlt auch der frühsommerlich blühende Garten rund um das Atelierhaus der Malerin in Rysum aus, Akelei in allen Farben, leuchtend und üppig. Das passt zum Krummhörner Sommerhimmel, hoch über dem offenen Marschland stehend, selten ohne leicht dahintreibende Wolken, die das Blau noch leuchtender erscheinen lassen. In dieser Landschaft hat sich Gina Sossna-Wunder eingerichtet; das Besondere hier - Weite und Farben - ist gestalterische Herausforderung für sie. Und sie kann damit umgehen, genauso wie mit den Menschen in der Krummhörn, in Rysum, dem Dorf indem sie inzwischen dazugehört.

 

Sie braucht die starken Landschaftsbilder, hier in der Krummhörn, aber auch in der Bretagne oder anderswo. Und sie geht kraftvoll, eben stark damit um. Das macht die Faszination ihrer Bilder aus - Gedanken- und Gestaltungsarbeit nichts Zufälliges, nichts Aufgesetztes.

 

Gina Sossna-Wunder erlebt, verdichtet die Energie, die von der Auseinandersetzung mit den Eindrücken der Landschaften ausgeht, aber auch von den Menschen in ihrer Umgebung, in ihren Malkursen. Und weil sie offen ist, sich öffnet, weiß sie die Möglichkeiten, die sich ihr bieten, wohldosiert für ihre künstlerische Arbeit zu nutzen.

 

Ostfriesland, die Krummhörn, eine Gegend, in der sich inzwischen viele zuhause fühlen, die für ihre gestalterische Arbeit den richtigen Ort gesucht und gefunden haben - sie sind eine Bereicherung für die kulturelle Prägung und Vielfalt dieses Landstrichs; wie schön, dass Gina Sossna-Wunder auch zu ihnen zählt.

 

 

 

Dr. Karin Bockelmann

bottom of page